Nicht für diese Zeit gemacht und das Musik-Marketing

Das Stompology Management hat inzwischen mitbekommen, dass es im Internet nicht nur Foren gibt. Fortbildung war also angesagt. „Musik-Marketing: Strategien zur Eigenwerbung“, so nannte sich das Seminar. Ehrlich gesagt, bekamen wir davon ziemlich schlechte Laune.

Ständig „Input“ liefern, möglichst kurz und bloß nicht zu anstrengend. Auch haben wir keine Lust, in Netzwerken zu wühlen. Allein die vielen Passwörter!

Damit der schweineteure Marketingkurs nicht gänzlich umsonst war:

Hier ist unser „Mega-Super-Promo-Video“ zur kommenden Veröffentlichung des Songs „Nicht für diese Zeit gemacht“ von unserer Hausband „Archie Ancora & His Motorboats“.

„Der Dreh“ ging dank Hollywood-Urgestein Samuel P. Ronshainer (86) ohne Zwischenfälle in Archies oller Garagen-Werkstatt irgendwo nordöstlich des Nord-Ostsee-Kanals über die Bühne.

Schaut selbst!

Video-Ankündigung zur Veröffentlichung des Songs „Nicht für diese Zeit gemacht“.

Archie hat ein wenig widerwillig mitgemacht und meinte: „Too much Monkey Business! Aber es ist okay, alles Wichtige im Musikgeschäft hat in Garagen begonnen.“

Christian W. Eggers – 20. November 2025 – christian@stompology.org – letzte Aktualisierung dieses satirischen Beitrags: 27. November 2025

Song-Veröffentlichung – Himmel und Hölle

Der Song Himmel und Hölle ist im Rahmen eines gemeinsamen Projektes der Musiker und Komponisten Christoph Buhse und Christian Eggers entstanden. Ab heute (15. November 2025) ist der Song über verschiedene Musikplattformen anzuhören.

Die Autoren des Songs, Christoph Buhse und Christian Eggers, wünschen viel Freude bein Anhören.

Ein Link für alle Plattformen: https://listen.music-hub.com/gmAs2i

Christian W. Eggers – 15. November 2025 – christian@stompology.org

Bildnachweis zum Artikelfoto: Link zum Anbieter – Autor: jodeng – Quelle: pixabay – Lizenz – Titel des Fotos: Straße, Wüste, Sonnenuntergang

Instandsetzung eines Musima Gitarren-Banjos – Der „Swamp Stomper“ Made in GDR

Auf der Suche nach einer Musikvideo-Dekoration für unsere Hausband Archie Ancora & His Motorboats stolperte ich über ein uriges Banjo. Genau genommen erregte der Koffer des Banjos meine Aufmerksamkeit. Ich stellte mir eine Filmszene vor, in der unser Archie mit diesem schedderigen Koffer im 50er Jahre Design verloren durch ein Maisfeld irrt. Untermalt mit einem Country-Song, der noch geschrieben werden muss.

Hier ist das Musima Banjo nach der Instandsetzung mit dem alten Banjo-Koffer zu sehen.

Archie selbst fand die Idee „echt blöd“. Doch das Banjo hatte es ihm angetan. Das stompology-Management hat keine Mühen gescheut, um dieses Prachtstück für den hoffentlich baldigen großen Durchbruch unserer Hausband spielbereit zu machen.

Dank gilt dem freundlichen Gitarrenbauer aus Österreich, der als geduldiger Ratgeber über ein Fachforum sein Wissen zur Instandsetzung beigesteuert hat.

Klangbeispiele des instandgesetzten Musima Banjos

Das nachfolgendes Audio ermöglicht einen Klangeindruck nach der Restaurierung. Aufgenommen hat unser Archie Ancora die Klangprobe und er murmelte irgendetwas wie: „Verdammt guter Swamp Stomper.“

Audio: auf einzelnen Saiten Shaun das Schaf Thema und der Geld oder Leben oder Leben und Geld Blues (Archie Ancora), gespielt wie auf einer akustischen Gitarre.
Audio zum Einsatz des Banjos als Lead-Gitarre im Blues.

Bauweise und Herkunft des Musima Banjos

Das Gitarren-Banjo stammt aus der ehemaligen DDR. Es trägt die Label Musima und Made in GDR. Baugleiche Banjos wurden auch unter dem Label Marma in der DDR hergestellt.

Dieses Musikinstrument aus den 70er Jahren gehört zur Gattung der Gitarren-Banjos. Es ist für sechs Saiten konstruiert, hat eine Gitarren-Mensur mit 20 Bundstäbchen und wird in der Regel wie eine Gitarre gestimmt. Wobei auch offene Stimmungen (Open Tunings) für ein Gitarren-Banjo besonders reizvoll sind. Selbstverständlich ließe sich das Banjo mit seinem schmalen Griffbrett auch zu einem Viersaiter-Banjo ummodeln.

Zwölf Haltewinkel verankern die Resonator-Einheit – bestehend aus einem Fell zwischen zwei Metallringen – im Holz-Kessel des Banjos. Eine einfache und stabile Konstruktion.

Der Korpus ist ungewöhnlich massiv: Der Holzkessel misst zwei Zentimeter Wandstärke, die Resonator-Einheit besteht aus Gusseisen. Der Durchmesser beträgt 27 cm bei einer Tiefe von nur 6 cm – kompakt, schwer und klanglich entsprechend leiser als größere Banjos. Ein Metallstab im Inneren verbindet den Halsbolzen mit dem Kessel. Er dient der Stabilisierung, nicht aber zur Korrektur von Halsneigung oder Krümmung.

Auffallend massiv sind die gusseisernen Spannreifen für das Fell, auch Membran genannt. Die Metallverarbeitung der Spannreifen erinnert an Rohlinge für den Maschinenbau. Selbst bei schweren Rock-Schlagzeugkesseln bei wesentlich mehr Kessel-Durchmesser sind derartig massive Spannreifen für Felle nicht zu finden. Denkbar ist, dass es sich ursprünglich um Einfassungen für Bullaugen für den Schiffbau handelt.
Die Membran, eingelegt zwischen den zwei schweren Metallreifen, lässt sich mittels zwölf Schrauben spannen. Damit kann der Klangcharakter der Membran-Schwingung beeinflusst werden. Starke Spannung lässt das Banjo schärfer klingen, leichtere Spannung fördert einen tieferen und weicheren Sound. Praktisch ist, dass die Spannschrauben von oben auch bei aufgezogenen Saiten und ohne weitere Demontagen zugänglich sind. Mit einem Musima-Stimmschlüssel, ähnlich dem für Schlagzeug-Kessel, oder einem Schraubenschlüssel aus dem Werkzeugkasten lässt sich die Membran spannen.
Zu sehen ist hier die Befestigung des Halses am Korpus des Banjos. Wie meist bei Banjos üblich, ist der Hals geschraubt und nicht mit dem Korpus verleimt.
Das Griffbrett hat im zweiten Bund eine Breite von 4,2 cm. Das vom Hersteller gewählte Holz ist von guter Qualität und auf Grund der Härte für Griffbretter geeignet. Die Bundstäbchen sind auffallend schmal und schon ab Werk recht flach. Ist das Banjo erst einmal richtig eingestellt, lassen sich Akkorde sauber und bequem greifen.

Die „durchbrochene Kopfplatte mit hinterständigen Flügeln“ (so die Fachbezeichnung) mit der Stimmmechanik entspricht der Kopfplatte einer Konzertgitarre.

Das Foto zeigt die Musima Kopfplatte ohne Stimmmechanik.

Das Problem – Viel zu hohe Saitenlage

Wie bei zahlreichen alten und wenig gepflegten Einsteiger-Instrumenten war die Saitenlage dieses Banjos weit davon entfernt, jemals etwas mit Musik zu tun haben zu können. Man hätte mit einem derart luftigen Saitenabstand zum Resonanzfell ein hart gekochtes Ei in sechs feine Scheiben schneiden können.

Die Ursachen unerwünscht hoher Saitenlagen

Mögliche Gründe:

  • zu geringe Halsneigung,
  • zu hoher Steg,
  • konstruktionsbedingt zu niedriger Halsansatzes am Banjo-Kessel,
  • oder ein verbogener Hals im Bereich der mittleren Bünde.

Ursachen im Detail

Häufig finden sich bei älteren Saiteninstrumenten gleich mehrere der genannten Fehlerquellen einer zu hohen Saitenlage. Nachfolgend sind die Fehler im Detail beschrieben.

Zu unterscheiden sind eine insgesamt gleichmäßig ansteigende zu hohe Saitenlage von einer partiellen nur in den mittleren Bunden zu hohen Saitenlage. Wenn man Pech hat, kommen beide Fehler zusammen.

Zu geringe Halsneigung

Eine insgesamt gleichmäßig aber zu stark ansteigende Saitenlage hin zum Griffbrettende liegt zumeist an einem fehlerhaften Anstellwinkel des Halsschaftes zur Verbindung mit dem Kessel.

Auch bei Banjos ohne Spannstab aber mit einem geschraubten Hals ist die Fehlerbehebung provisorisch mit wenigen Handgriffen möglich.

Die Zeichnung zeigt das Prinzip der Halsneigung, auch Halsschrägung oder Halswinkel genannt.

Zu große Steghöhe

Leicht sind die Fehler zu beheben, die allein auf einem zu hohen, nicht angepassten Steg zurückzuführen sind. Es reicht etwas 240er Schmirgelpapier.

Zu niedrige Halshöhe

Bei preiswerten Banjos kann eine insgesamt zu hohe Saitenlage auch durch einen konstruktionsbedingt zu niedrigen Halsansatz am Kessel entstehen. Diese Fehlerbehebung ist aufwendig. Hierzu folgt Genaueres.

Zu starke Halskrümmung

Eine nur partielle zu hohe Saitenlage in der Mitte des Halses wird durch eine zu starke Halskrümmung verursacht. Dieser Fehler ist bei Hälsen ohne einen Spannstab im Inneren des Halses nur mit aufwendiger Arbeit am Holz des Halses zu beheben. Hierzu später mehr.

Einfache Handgriffe zur Behebung zu hoher Saitenlagen

Beginnen wir mit den einfachen Notreparaturen, die das Banjo schnell wieder, zumindest für eine Zeit, spielbar machen.

Saitenlage einstellen durch Verringern der Höhe des Stegs

Bezüglich der Saitenlage, dem Abstand zwischen Saiten und Griffbrett, erlebt man in der Regel, sogar bei einem nagelneuen Banjo, Überraschungen.

Die Saitenlage ist meist viel zu hoch für ein komfortables Spiel. Ist das Banjo ansonsten ohne Mängel, kann die Saitenlage durch eine Verringerung der Steghöhe schnell deutlich verbessert werden.

Das Foto zeigt einen handelsüblichen Banjo Steg. Er hat ab Werk eine Höhe vom 1,6 cm und lässt sich ohne viel Aufwand an der Unterseite plan abschleifen. Damit sind die Saiten auf die gewünschte Höhe zu bringen. Zusätzlich können die sechs Schlitze (Saitennut) zur Führung der Saiten vorsichtig ein wenig vertieft werden.
In vielen Fällen eines zu hohen Abstandes zwischen Saiten und Griffbrett hilft es nicht allein die Höhe des Stegs zu verringern. Das Foto zeigt einen Steg, der schon erheblich „gehobelt“ wurde und nur eine geringe Höhe aufweist. Kommt man mit dieser Methode nicht zu einer spielbaren Saitenhöhe über dem Griffbrett, steht Arbeit an.

Notreparatur zur Neuausrichtung des Halses zwecks Behebung einer zu hohen Saitenlage

Saiteninstrumente mit einem Halsspannstab sind meist mit wenigen Handgriffen in eine spielbare Saitenlage zu bringen.

Stimmt der Anstellwinkel nicht und ist der Hals in den mittleren Bunden nach unten gekrümmt, kann einfach der Halsstab angezogen werden. Leider verfügt das Musima Banjo mangels eingebauten Halsstabs nicht über diese einfache Einstellmöglichkeit.

Das Foto zeigt den Zugang zum Halsstabe in der Kopfplatte einer Westerngitarre. Bei anderen Bauweisen ist der Halsstab für das Einstellen mit einem Inbusschlüssel unterhalb des Schalllochs am Ende des Halsschaftes zu finden. Leider wurde das zu reparierende Musima Banjo ohne Halsstab gebaut.

Für das provisorische Einstellen der Saitenlage des Musima Banjos als „erste Hilfe“ ist zunächst die Membraneinheit aus dem Kessel zu entfernen.

Der angeschraubte Hals kann jetzt durch Lösen der Schraubenmutter des Halsbolzens im Inneren des Korpus vom Korpus entfernt werden.

Das Foto zeigt den gelockerten Übergang zwischen Griffbrett und dem oberen Rand des Holz-Kessels. Darunter ist der im Hals verankerte Bolzen zur Befestigung des Halses am Korpus zu sehen.

Zwischen den Bauteilen Griffbrett und dem oberern Kesselrand kann jetzt ein dünnes widerstandsfähiges Material (z. B. ein hartes Holzstück oder Metall) eingefügt werden.

Dieses hat je nach Stärke des Füll-Materials zur Folge, dass sich der Hals mit dem Anziehen des Befestigungsbolzens leicht nach hinten neigt.

Damit ist, wenn alles gut geht, die Saitenlage auch in den Bünden der höheren Töne deutlich flacher als vor dieser Arbeit.

Nachteile und Gefahren

Die beschriebene Vorgehensweise eignet sich für das Musima Banjo nur für leichte Korrekturen der Halsneigung als ein Provisorium.

Zu bedenken ist, dass nach dem Anziehen des Halsbolzens Druck auf das Ende des auf dem Kesselrand aufliegenden Griffbretts ausgeübt wird.

Es besteht die Gefahr, dass sich das 5,5 mm starke Griffbrett an der Druckstelle aus der Verleimung vom Hals löst.

Hier ist ein Halsübergang zum Kessel eines anderen, hochwertigeren Banjos mit einer stabileren Halsbefestigung gegenüber dem Musima Banjo zu sehen. Das Griffbrett wird vollständig durch Holz des Halses bis an den Metall-Kesselrand gehalten. Der Hals ist am Metall-Kessel mit Bolzen befestigt. Der Holz-Kessel dient dabei nur als Resonanzkörper und er hat keine feste Verbindung mit dem Hals.

Dauerhafte Reparatur zu hoher Saitenlage – Halskrümmung, Halshöhe und Halsneigung

Es folgt die Vorgehensweise zur dauerhaften Reparatur der Saitenlage des Musima Banjos. Zu korrigieren waren die Halskrümmung, die Halshöhe, sowie der der Winkel der Halsneigung bei der Befestigung des Halses am Korpus.

Gitarrenhalskrümmung beheben bei Hälsen ohne Einstellstab

Ein leider sehr häufiger Mangel alter Gitarren ohne Halsstab ist eine dauerhafte Halsverkrümmung. Betrachtet mit Blick auf das Griffbrett, wölbt sich der Hals nach unten. Besteht eine deutlich sichtbare Krümmung auch bei gelockerten Saitenzug, ist eine Reparatur unausweichlich.

So ein Fehler ist bei dem hier gezeigten Musima Banjo gegeben.

Dieser Fehler kann, wie bei allen Saiteninstrumenten, nicht mittels der Veränderung der Halshöhe sowie einer Halsschrägung, wie oben beschrieben, wirksam behoben werden. Krumm bleibt leider krumm.

Ist die Krümmung zu stark, ist die Spielbarkeit im gebogenen Bereich schwierig (erhöhte Saitenlage im Bereich der Krümmung). Zudem klingt das Banjo in dem Bereich der nach unten gewölbten Bünde meist auch etwas verstimmt. Eine leichte konkave Wölbung, nahezu ab dem 6. bis zum 9. Bund des Halses eines Saiteninstrumentes bei gespannten Saiten, ist grundsätzlich auch vorgesehen.

Ist der hier gezeigte Musima Banjo-Hals (auch ohne Saitenspannung) zu stark gebogen, besteht keine Möglichkeit die Halskrümmung mittels Metallstab im Inneren des Halses zu richten.

Im Gegensatz zu E-Gitarren und Westerngitarren verfügen Gitarren-Banjos mit Konzertgitarren-Hälsen, meist nicht über einen Justierstab im Inneren des Halses.

Die „Bananenkrümmung“ ist bei Hälsen ohne inneren Metallstab mittels Bearbeitung des hölzernen Halses möglich.

Methode „Holzabtrag“

Eine Methode kann es sein, das Griffbrett in den Bereichen vor und nach der Wölbung flacher zu schleifen. Hierfür müssen Bünde entfernt und neu eingesetzt werden. Bei dieser Vorgehensweise wird der Hals durch Materialverlust am Griffbrett leider empfindlicher auf den Zug der Saiten reagieren.

Es ist daher damit zu rechnen, dass diese Methode auf Grund des Substanzverlustes keine dauerhafte Hilfe bietet und den Hals sogar gänzlich unbrauchbar macht.

Methode „Holzeinlage“

Für handwerklich Begabte und besonders mutige Menschen, hier eine Möglichkeit zur dauerhaften Behebung der Krümmung.

Mittels Neueinsatz der Griffbrettes nach dem vorherigen Ausgleich der Krümmung am Hals, kann eine erhöhte Stabilität des Halses erreicht werden. Diese erfolgt mittels Verleimung von zusätzlichem Holz in der Halskrümmung. Die Wölbung kann so durch Hinzufügung von Substanz ausgeglichen werden.

Erster Schritt – Griffbrett lösen

Zur Lösung des Griffbretts vom Hals werden benötigt: ein Bügeleisen mit dem das Griffbrett erhitzt wird, eine recht scharfe Spachtelklinge, ein leichter Hammer und auf Grund von Verletzungsgefahr durch die Klinge robuste Handschuhe.
Das Griffbrett wird mit dem Bügeleisen in kleinen Abschnitten stark erhitzt. Der Leim unter der erhitzten Bereichen wird dadurch weich. Schritt für Schritt, mit Geduld und Feingefühl kann jetzt mit der Klinge zwischen Hals und Griffbrett gestoßen werden. Man muss sich mit Bügeleisen und Klinge Bund für Bund sehr vorsichtig und langsam vorarbeiten. Je stärker das Griffbrett erhitzt wird, um so einfacher lässt es sich mit der Klinge und den leichten Hammerschlägen abstemmen.

Zweiter Schritt – Halskrümmung füllen

Das nachfolgende Foto zeigt den Hals mit dem zugefügten aufgeleimten Holz. Dieses ist zu erkennen an der Helligkeit des Holzes.

Das zugefügte Holz-Furnier wurde von einem Möbeltischler mit den passenden, exakt arbeitenden Werkzeugen plan geschliffen, so dass die Krümmung des Halses ausgeglichen ist.

Das Foto zeigt die aufgeleimte und die von einem Tischler maschinell plangeschliffene Füllung der Halskrümmung.
Am tiefsten Punkt der Krümmung beträgt die Stärke des Furniers zwischen Griffbrett und Hals zweieinhalb Millimeter. Das noch farblich unbehandelt hinzugefügte Furnier ist durch die helle Tönung zu erkennen.

Dritter Schritt – Hals und Griffbrett verleimen

Das Griffbrett wurde mit Holzleim (Ponal Classic) neu aufgesetzt. Die Trocknungszeit unter Druck beträgt ca. 12 bis 20 Stunden.

Wem das alles zu heftig ist

Meist ist es bei den Musima Banjos der gezeigten Art effizienter ein baugleiches Instrument mit einem noch bespielbaren Hals zu erwerben. Auf diese Weise hat man ein kleines Ersatzteillager und kann aus zwei Banjos ein gutes, spielbares Banjo montieren.

Halshöhe und Halsneigung anpassen

Nachdem die Halskrümmung behoben ist, können die Halshöhe und die Halsneigung angepasst werden.

Halshöhe anpassen

Damit für das alte Banjo überhaupt eine spielbare Saitenlage möglich wird, musste der Hals 1,5 Millimeter höher über dem oberen Holzkesselrand ansetzen. Erst so war es möglich mit dem Anpassen des Stegs in den Bereich einer Feinjustierung der Saitenlage zu gelangen.

Die Bohrung des Halsbolzens wurde um 1,5 Millimeter zum oberen Rand des Kessels erweitert. Damit kann der Hals entsprechend erhöht verschraubt werden.

Halsneigung anpassen

Soll die Reparatur dauerhaft haltbar sein, muss das Musima Griffbrett, das über den Hals hinaus ragt, gestützt werden. Es sollte ein wenig Holz entsprechend der neuen Höhe und des neuen Neigungswinkels am Schaft des Halses oberhalb des Befestigungsbolzens und Holz-Kessels hinzugefügt werden.

Das Foto zeigt den Holzkeil-Rohling zur Korrektur der Halsschrägung. Er wird bei dem Musima-Banjo zwischen oberen Kesselrand und der Unterseite des Griffbrettes eingefügt. Bei der Montage schließt die flache Seite des Keils mit dem Halsschaft ab und die stärkere Seite des Keils zeigt zum Kesselrand. So entsteht zusammen mit dem Anpassen des Halsschaftes an die Schrägung eine dauerhafte und stabile Neigung des Halses. Die endgültige Montage mit der Feinarbeit an der Schrägung des Keils erfolgt dann, wenn bei aufgezogenen Saiten und angezogenen Befestigungsbolzen des Halses der Holzkeil eine spielbare Saitenlage bewirkt.

Ebenso sollte das eingelegte Holz zwischen dem unteren Ende des Griffbretts und dem oberen Kesselrand entsprechend des angestrebten Neigungswinkels des Halses (leicht) angeschrägt sein.

Das Foto zeigt das horizontal, zunächst nur roh, eingepasste Holz zur Erhöhung des Halses unter dem Griffbrett sowie die vertikale Holzfüllung zum Ausgleich der Lücke, die durch eine leichte Schrägung des Halses nach unten entsteht. Im unteren Bereich des Halsschaftes wurde ein wenig Holz entfernt. Der Hals weist nach Anzug seines Befestigungsbolzens neben der höheren Lage am Kessel jetzt eine leichte und stabile Schrägung auf. Eine exakte Verbindung des Halses mit dem Korpus ist zudem für den Klang eines Saiteninstrumentes bedeutsam. Sie ermöglicht die Übertragung von Schwingungen des Korpus auf das Holz des Halses.

Nachdem das Holz zunächst lose eingepasst ist, sollte der Hals mit den noch nicht endgültig positionierten Füllungen befestigt werden. Mit zwei aufgezogenen Saiten kann jetzt die Stellung des Halses zur Verbesserung der Saitenlage geprüft werden.

Ist alles in Ordnung, kann das Füllholz am Hals verleimt und es können die Überstände plan geschliffen werden. Sodann kann der Hals wieder mit dem Holzkessel verschraubt werden.

Das Foto zeigt den am Holz-Kessel neu eingepassten Hals nach der endgültigen und festen Verschraubung mittels des Halsbolzens.

Weitere Arbeiten nach der Halskorrektur

Nachdem der Hals in seiner neue Stellung eingepasst ist, sind noch kleinere Arbeiten zur endgültigen Reparatur notwendig.

Die Sache mit dem Metallstab zur Halsverlängerung

Im zweiten Foto dieses Artikels ist der auffällige Metallstab im inneren des Holzkessels, eine Halsverlängerung, zu sehen. Nachfolgendes Foto zeigt die Halsverlängerung nochmals im Detail.

Der Stab ist in seiner Funktion nicht zu verwechseln mit einem Spannstab im Inneren eines Halses. Ein Spannstab ist im Hals dieses Musima Banjos leider nicht vorhanden.

Funktion des Verlängerungsstabes

Der im Bild sichtbare Stab zwischen dem Befestigungsbolzen des Halses und der gegenüberliegenden Banjo-Holzseite im Inneren des Kessels dient der Stabilisierung der gesamten Banjo-Statik.

Auch bewirkt der Stab die Übertragungen von Schwingungen und er hat damit positiven Einfluss auf den Klang.

Große Vorsicht beim Spannen des Stabes der Halsverlängerung

Zum Einstellen des Halses zwecks Korrektur der Saitenlage eignet sich der Metall-Stab der Halsverlängerung bei dieser Musima Konstruktion nicht. Das Schrauben an der Verlängerung bewirkt keine Veränderung der Halsneigung und der Halskrümmung.

Wird die Spannung des Stabes zu stark eingestellt, verformt sich der Korpus des Banjos. Auch schon leichte Verformungen können die Verleimung der dünnen rückseitigen Abdeckung des Holz-Kessels lösen.

Einstellen des Verlängerung-Stabes

Es genügt für die stabilisierende Funktion des Metallstabes der Halsverlängerung eine zwar feste, aber nicht „angeknallte“ Verbindung mit dem Hals zum Korpus herzustellen. Damit erhalten Hals und Holz-Kessel ihre Festigkeit als eine Baueinheit.

Griffbrett schleifen

Das Musima Griffbrett ist stark in die Jahre gekommen: ausgetrocknet und rau mit leicht ungleichen Wölbungen durch die beim Spielen verursachte Reibung der Saiten. Das nachfolgende Foto zeigt das „renovierte“ Griffbrett.

Das über die Jahre rau gewordene und ungleich abgenutzte Griffbrett wurde an der Oberseite vorsichtig mit 320er Papier und anschließend mit 600er Papier geglättet. Dafür war es in diesem Fall notwendig vier Bünde herauszutrennen und nach der Glättung wieder einzusetzen.

Saitenhalter justieren

Der Beschlag für die Haltung der sechs Saiten am unteren Ende des Korpus des Musima Banjos ist im Gegensatz zu den anderen Metallbauteilen dieses Banjos filigran. Der Saitenhalter ist ab Werk für acht Saiten zentriert.

Das Foto zeigt den demontierten Saitenhalter. Dieser war zu weit rechts befestigt. Die Saiten waren damit ohne brachiales Verschieben des Stegs auf der Membran nicht in eine mittige Position zum Griffbrett zu bringen.

Mit der Neupositionierung des Saitenhalters konnte das Problem ohne viel Aufwand behoben werden.

Lackierungen

Aufgrund der zahlreichen Arbeiten und des über die Jahre rissig gewordenen Lacks, wurde das Holz des Banjos mit Mahagoni-Beitze und Klarlack etwas aufgefrischt.

Wer nicht zu pingelig ist, kann nach Zwischenschliffen auch mit einem konventionellen Lack auf Wasserbasis und Pinsel ein stimmiges Äußeres des alten Banjos erreichen.

Das Stimmen der Membran

Das Fell von „Vintage“ Banjos ist in der Regel nicht mehr gleichmäßig gespannt. Die Spannung ist zu überprüfen und meist neu einzustellen.

Beeinflussung des Sounds

Das Einstellen der Spannung der Membran (des Fells) ist die besonders wichtige und wirkungsvolle Handlung zur Beeinflussung des Banjo-Sounds.

Das Prinzip der Spannung und der Steuerung des Klangcharakters der Membran ist mechanisch identisch mit dem „Stimmen“ eines Schlagzeugfells.

Das Foto zeigt zwei von 12 Spannschrauben zum Justieren der Membran. Stärker angezogene Schrauben geben dem Banjo einen helleren Klang. Weniger stark angezogene Schrauben erlauben einen tieferen und etwas volleren Klang des Banjos. Menschen mit sensiblen Ohren können Banjos über die Fellspannung dem Klangbild und Grundton eines Songs, etwa in Studio-Musikproduktionen, anpassen.

Die Gleichmäßigkeit der Fell-Spannung muss über alle Spannschrauben gleich stark hergestellt werden. Das „Stimmen“ des Fells ist in Richtung eines hohen Klanges oder in Richtung tieferer Klänge erfolgt nach Gehör.

Was klingt, ist erlaubt. Nur zu lose sollte das Fell nicht gespannt sein. Zu bedenken ist, dass der Steg auf dem Fell einen stabilen Halt benötigt.

Das „Stimmen“ eines Fells kann wie folgt nach Gehör erfolgen: Klopft man leicht auf das Fell direkt unterhalb einer Schraube, ist meist über die Klanghöhe der Fellschwingung im Bereich der Schraube zu hören, ob eine einzelne Schraube mehr Druck oder weniger Druck als andere Spann-Schrauben ausübt.

Praktisch: Die Spannung des Fells kann bequem von oben auch ohne Ausbau der Membraneinheit vorgenommen werden. Der damals ab Musima Werk mitgelieferte Stimmschlüssel lag etwas versteckt im Koffer des Banjos.

Ist die Membraneinheit, so wie bei diesem Musima Banjo, relativ einfach aus dem Kessel zu nehmen, kann auch die Grundstimmung mittels Sicht auf die Bolzenlänge am unteren Spannreifen eingestellt werden. Zumindest erlaubt die Methode eine solide Voreinstellung für das weitere „Fein-Tuning“.

Für das Einstellen des Fells (auch Membran genannt) muss es zentriert in die Spannreifen eingelegt werden. Alle vorhandenen Spannschrauben sollten gleichmäßig stark angezogen werden. So kann das Fell gleichmäßig schwingen und einen klaren Klang erzeugen.

Stimmbarkeit und Stimmstabilität

Eine weitere Funktion einer gleichmäßigen und nicht zu losen Fellspannung betrifft die Stimmbarkeit der Saiten. Der Steg braucht, auf dem Fell aufliegend, ein Mindestmaß an Stabilität damit das Banjo die Stimmung hält.

Feinarbeit zur Saitenlage – Steg anpassen

Den letzten Schliff zur Einstellung der Saitenlage sollte man erst dann vornehmen, wenn das Fell in die gewünschte und gleichmäßige Grund-Spannung gebracht ist. Da der Steg auf dem Fell anliegt ist bei der Anpassung der Steg-Höhe einzuplanen, dass sich das Fell unter Saitenzug im Bereich des Stegs leicht nach unten wölbt.

Das Foto zeigt einen Steg, der an der Unterseite mit Sandpapier auf die gewünschte Saitenhöhe geschliffen wird.
Das Foto zeigt die Saitenlage im zwölften Bund nach der Feinarbeit. Hier diente eine 2-Euro-Münze als Orientierung. Die Saitenlage eines Banjos sollte nicht zu flach eingestellt sein, so dass die Saiten auch in einer „härteren Gangart“ nicht gegen die Bünde scheppern. Entscheidend für die Feinarbeit ist die individuelle Spielweise.

Stimmmechanik ersetzen

Banjos zu stimmen, ist eine sensible Sache. Auf Grund des Saitendrucks über den Steg auf das nachgebende Fell bedarf es einer robusten Mechanik. Gegenüber einer Gitarre mit einem fixierten Steg auf einer statischen Decke, muss bei einem Banjo sehr viel „gekurbelt“ werden bis alles stimmt.

Die Stimmmechanik aus den 70er Jahren des Banjos zeigte Ermüdungserscheinungen. Leichtgängigkeit und Stabilität durch Selbsthemmung waren nicht mehr gegeben.

Das Foto zeigt als Beispiel hochwertige Stimmmechanik des Herstellers GROVER. So macht das Stimmen wieder Spaß. Gut eingepasste Simmmechanik hat zudem positive Wirkung auf die Auskling-Eigenschaften (Sustain) der Saiten.

Besaitung des Musima Banjos

Auch wenn es verlockend ist einen Satz 0.12er Stahlsaiten, vergleichbar dem für Westerngitarren, für einen kräftigen Sound in der Grundstimmung der Gitarren E-A-D-G-H-E aufzuziehen, würde ich einen derartige Saitenzug diesem Musima Banjo-Hals nicht zumuten.

Eine noch akzeptable Halskrümmung könnte sich, trotz Verstärkung des Halses, durch den andauernden Zug der „dicken“ Saiten zu einer „Bananenkrümmung“ ausweiten.

Wie beschrieben hat dieses Banjo einen Hals ohne eingebauten Einstellstab. Der Hals entspricht dem einer Wander- oder bestimmter Bauarten von Konzertgitarren und ist nicht für die Zugkräfte „dicker“ Stahlsaiten ausgelegt.

Starke Saiten aufziehen

Eine Stimmung um einen Ton bis zwei Töne tiefer als die der Grundstimmung, ist bei diesem Banjo-Exemplar jedoch auch mit stärkeren Saiten bisher unproblematisch.

Um in die Gitarren-Grundstimmung E-A-D-G-H-E zu gelangen, kann man einen Kapodaster setzen. Dieser gibt dem Sound der Saiten eine „helle“ und fröhliche Färbung, so wie bei Western-Gitarren die mit einem Kapodaster gespielt werden.

Banjosaiten gibt es in vielen Varianten zu erwerben. Zunächst ist zu schauen, ob die Saiten am betreffenden Banjo mit einer Schlaufe (Loop Ends) oder als Knopf (Ball Ends) am Saitenhalter eingehängt werden. Das Musima Banjo hat einen Saitenhalter für Saiten mit Schlaufen.

Dünne Banjo-Saiten aufziehen

Auf der sicheren Seite dürfte man sich befinden, wenn Saiten speziell für Banjos mit feineren Stahlsaiten ( zum Beispiel mit der Wahl eines 0.10er Saitensatzes ) aufgezogen werden.

Besonders schonend für den Hals ist die „offene Stimmung“ G, so dass man sicher noch lange Freude mit der Banjo-Gitarre haben kann.

Einstellen der Oktavreinheit

Das Einstellen der Oktavreinheit erfolgt über die Platzierung des Stegs auf dem Fell des Banjos. Vom Prinzip unterscheidet sich das Einstellen nicht von dem Einstellen einer E-Gitarre. Hierzu ist auf stompology.org bereits ein Artikel erschienen. Die Tipps zum Einstellen einer E-Gitarre können für das Einstellen der Oktavreinheit übernommen werden. Man muss sich mit Geduld herantasten.

Dämpfung und Obertöne reduzieren

Banjos sind auf Grund ihrer Bauweise laut und „zickig“. Im Zusammenspiel mit sensiblen Gemütern taucht schnell der Wunsch nach einer Bändigung des Sounds auf.

Im Bild zu sehen ist eine für Trommeln übliche Art der Dämpfung. Mit selbstklebenden Gel-Pads können unerwünscht starke Obertöne im Zaum gehalten werden.

Zusammenfassung – Spielbarkeit, Zeitaufwand und Kosten

Die Saitenlage insgesamt lässt sich durch einige Handgriffe und mit Geduld dank des lediglich verschraubten Halses wieder in eine spielbare Position bringen.

Geht es allein um die provisorische Verstellung des Halswinkels als „Notreparatur“ zur Behebung einer zu hohen Saitenlage sind etwa zwei bis vier Stunden Arbeitsaufwand erforderlich.

Ehemalige Werktätige des VEB Musima, verzeiht mir! Nach der harten Arbeit mit Blutzoll habe ich diesem Exemplar Eurer Produktion einen individuellen Namen gegeben: Stompophon.

Grenzen haben die Bemühungen der Selbsthilfe konstruktionsbedingt bei der Behebung von Halskrümmungen durch Zufügung von Holz. Diese Reparaturen sind mit „Bordmitteln“ aus dem heimischen Werkzeugkasten nicht zu bewältigen.

Für die beschriebene Behebung der Halskrümmung inklusive Schönheitsreparatur sind für den Nicht-Profi mindestens drei bis fünf Tage unter Hilfe eines Profis zum „Planziehen“ des Halses einzuplanen.

Das Foto zeigt die Rückseite des Holzkessels. Der weiße gewölbte (Musima-) Plastikpunkt soll verhindern, dass das Banjo beim Hinlegen auf der Rückseite verschrammt.

Ungewöhnlich robust ist die Membraneinheit (ein Fell zwischen zwei Spannreifen), die die Fellspannung mit „gusseisernen Griff“ gegen jede Temperaturschwankung verteidigt. Mit den 12 Spannschrauben, erst einmal wieder gängig gemacht, lässt sich ohne große Mühe und jederzeit die Klangfarbe des Gitarren-Banjos ohne Montagearbeiten „stimmfest“ einstellen.

Die Materialkosten (Lacke, Schleifpapiere und neue Mechaniken) zuzüglich der Arbeitskosten des Möbeltischlers belaufen sich auf Euro 175,00.

Epilog

Bei der Arbeit kommen zahlreiche scharfe Werkzeuge zum Einsatz. Ein Laie, so wie der Autor dieses Artikels, haut schnell mal daneben.

Große Vorsicht bei der Arbeit mit dem dünnen und sehr scharfen Stechbeitel beim Lösen des Griffbrettes vom Hals angesagt. Zum Glück ist die Schnittverletzung ohne weitere Folgen verheilt.

Dank an das trotz aller Hektik und zahlreicher wirklich sehr schlimmer Notfälle so freundliche und kompetente Team der Interdisziplinäre Notaufnahme des UKSH Kiel. Alles wieder in Ordnung!

Hat sich die Arbeit gelohnt?

Bedenkt man, dass dieses Musima Banjo zu den preisgünstigen Einsteigerinstrumenten gehörte, scheint der Aufwand recht hoch. Was man erhält, ist ein individuelles und angenehm spielbares Gitarren-Banjo, dass sich aus der Masse neuerer preiswerter Banjos durch seine Kompaktheit und eine robuste Bauweise abhebt.

Auf Grund der Bauweise ist dieses Banjo ein gutes Instrument zum Üben. Es ist lange nicht so laut wie die „großen Brüder“.

Trotz des Arbeitsunfalls: Es hat Spaß gemacht dieses urige Musikinstrument zu reparieren und es macht Freude das kompakte Instrument in die Hände zu nehmen. Das Beste: Klanglich ist der Swamp Stomper eine „Gute-Laune-Maschine“.

Christian W. Eggers – Kiel, 8. November 2025 – christian@stompology.org (letzte Aktualisierung dieses Artikels am 28. November 2025)

Stereo-Verstärker-Anlage in Röhrentechnik mit Monoblock-Verstärkern – Das PewoTone 6AS7G

Zahlreiche HiFi-Fans bleiben der Röhrentechnik bis heute treu. Das Angebot an Audio-Röhrenverstärkern wächst und es scheint so, dass auch junge Musikkonsumenten der Fasziantion der „leuchtenden“ Verstärker erliegen.

Dieses Phänomen hat schon länger nichts mehr mit der auf stompology.org sonst gepflegten Liebhaberei der nostalgischen 50er und 60er Jahre Geräte aus den Keller- und Dachbodenfunden zu tun. Zeit, einmal etwas Neues vorstellen zu dürfen.

Das Foto zeigt die beiden zueinander gespiegelten Monoblock-Verstärker sowie den Vorverstärker mit seiner Lüftungsöffnung in der Form einer Trompete auf der Oberseite des Gehäuses. Die Bezeichnung „PewoTone“ setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Konstrukteure zusammen und bezeichnet eine Reihe von verschieden Geräten.

Ein eindrucksvoller Beweis für eine moderne und zudem optisch außergewöhnliche Neukonstruktion für eine „Stereo-Verstärker-Anlage in Röhrentechnik mit Monoblock-Verstärkern für Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad und für hochpegelige Quellen“ wird hier erstmals auf stompology.org der Öffentlichkeit mit einem Gastbeitrag von Peter Wolff aus Kiel vorgestellt.

Die Erbauer und Konstrukteure dieser Stereoanlage (Elektronik-Entwicklung und -Bau: Peter Wolff; Gehäuse-Gestaltung und -Bau: Thomas Nebel) haben ihrer Konstruktion die Bezeichnung PewoTone 6AS7G verliehen.

Stereo-Verstärker-Anlage in Röhrentechnik mit Monoblock-Verstärkern für Lautsprecher mit hohem Wirkungsgrad und für hochpegelige Quellen

von Peter Wolff

Entwickelt wurden Mono-Endstufen für eine Ausgangsleistung von 5W in Eintakt-Triodenschaltung. Warum Eintakt-Triodenschaltung – trotz relativ hohem Aufwand bei Netzteil und Übertrager?

Die spektrale Reinheit und spektrale Verteilung der Harmonischen von gut ausgewählten und beschalteten Trioden (im Vergleich zu anderen aktiven Bauelementen) ist für Musikwiedergabe unübertroffen.

Der Aufwand für den Ausgangsübertrager läßt sich durch Wahl eines kleinen Übersetzungsverhältnisses verringern – was die Eigenschaften des Übertragers verbessert.

Daher wurden Leistungsröhren mit vergleichsweise geringem Innenwiderstand gewählt (z.B. 6AS7G, 6080 bzw. 6H13C (kyrill.)). Weiterer Vorteil: niedrige Betriebsspannung und Betriebssicherheit der Endstufe.

Nachteil: Das bedeutet geringer Leerlaufverstärkungsfaktor und damit ist eine große Steuerspannung der Treiberstufe bei dennoch kleinem Klirrfaktor nötig.

Eine solche Treiber- und Vorverstärkerstufe ist sogar mit nur einer Triode möglich, wenn deren Betriebsspannung deutlich über der Betriebsspannung der Endstufe liegt und der Leerlaufverstärkungsfaktor hoch genug ist.

Entsprechende Überlegungen und Messungen führten zur Pentode 6Ж51П ((kyrill.), bzw. EF184, 6EJ7) in Triodenschaltung.

Somit durchläuft das Musiksignal nur zwei (!) Verstärkerstufen. Das führt hier durch geeignete Dimensionierung der Schaltung zur teilweisen Kompensation von Klirranteilen.

Es konnte auf jegliche Gegenkopplung verzichtet werden.

Die Arbeitspunkteinstellung erfolgt mit Hilfe der eingebauten Messinstrumente.

Zur Ansteuerung der Monoblöcke, die bereits eine ausreichende Eingangsempfindlichkeit aufweisen, wurde ein kompakter, fernbedienbarer Vorverstärker entwickelt, der eine sehr niedrige Ausgangsimpedanz hat, um beliebig lange (im Wohnmaßstab) Leitungen zu den Monoblöcken zu ermöglichen.

Dazu kam eine spezielle Katodenfolgerschaltung mit Metall-Keramik-Trioden (Nuvistor-Trioden) zum Einsatz (keine Spannungsverstärkung, nur Stromverstärkung). Die Lautstärke-Fernbedienung erfolgt durch ein motorisiertes Potenziometer, die Quellenumschaltung durch Signal-Relais.

Das Video demonstriert die Fernsteuerung des Lautstärkestellers des Vorverstärkers.

Einige technische Daten

Monoblöcke Ausgangsleistung nominal je 5W; Frequenzgang/ Leistungsbandbreite: 22Hz bis 27000Hz +0/ -1dB @ 5W; Klirrfaktor: ~1% (@ 1W) / 2 bis 3% bei Vollaussteuerung (@ 5W), dabei harmonisches Oberwellenspektrum (fast nur k2 und k3 mit k2 > k3); Störspannungsabstand (A-bewertet): – 95 dB (bezogen auf 1W Ausgangsleistung); Eingangsempfindlichkeit: ca. 900mV

Steuerverstärker Frequenzgang 20Hz bis 200kHz +0dB/ -0,5dB (10kOhm Abschlusswiderstand); Klirrfaktor (k @1kHz): bei Ausgangsspannung 1V <0,01% / bei 10V 0,025%; Störspannungsabstand, A-bewertet: besser als -107dB (Lautstärkesteller voll aufgedreht, Eingang abgeschlossen mit 1 kOhm); Übersprechdämpfung: besser -100dB (1kHz)/ besser -90dB (10kHz); Ausgangsimpedanz ca. 40 Ohm (!)

Der Gehäusebau

Die guten klanglichen Eigenschaften der Geräte sollten ihre Entsprechung auch in einem besonderen, wertvollen Äußeren finden.

Die Gestaltung und den Gehäusebau besorgte Thomas Nebel mit viel Liebe zum Detail.

Das Design

Das Holz der Trafo-Abdeckung wird durch ein weißes Porzellan-Schmuckelement, das von einer Künstlerin geformt und gebrannt wurde, vor der Wärmestrahlung der Endröhre mit der Bezeichnung 6AS7G geschützt.
Zur Betonung der Achsensymmetrie wurden zwei verschiedene, zueinander gespiegelte Mono-Endstufen gebaut.

Die schachbrettartige 3D-Optik an den Transformator-Abdeckungen der Endstufen entstand aus unzähligen Einzelteilen, die entsprechend fein geschliffen und verklebt wurden. Sogar die Schraubenköpfe wurden passend verziert.

Die Rückseiten der Monoblöcke. Die beiden runden „zweifarbigen“ Elemente verdecken jeweils den oberhalb des Chassis befindlichen Teil von Kondensatoren.
Die verbauten Holzarten

Die kontrastierenden Holzarten sind: Elsbeere, Mahagoni und Esche.

Das Vorverstärkergehäuse ist ebenfalls hauptsächlich in Elsbeere und Mahagoni gestaltet. Die banale Lüftungsöffnung ist mit einer Schornstein -„Trompete“ aus dem exotischen Fernambuc veredelt. Der Drehknopf ist ebenfalls aus Fernambuc gefertigt – mit einer Einlage aus dem fast schwarzen Grenadill.

Peter Wolff – 6. Oktober 2025 – Kontakt über die Redaktion stompology.org; christian@stompology.org (letzte Aktualisierung am 7. Oktober 2025)

Alle Hunde heißen Hier

Der Auftrag war klar: Baue einen Surfmusic-Tom-Tom-Groove à la Sandy Nelson in einen Western-Swing ein. „Nichts einfacher als das!“, meinten Archie und die Jungs.

Nach unzähligen quälenden Versuchen und Protesten der Nachbarschaft waren wir allerdings mehr als skeptisch. Archie mit seinem Fimmel für überlaute Marsch-Bassdrums und ungerade Takteinteilungen!
Wobei nie ganz klar ist, ob wir es mit einem Genie oder einem naiven Initiator fröhlicher musikalischer Unfälle zu tun haben.

Archie und die Jungs sind nun überzeugt, einen neuen Musikstil erfunden zu haben.
„Das ist die Blaupause für unseren endgültigen Durchbruch“, sagte Archie, als er das Tonband im Sekretariat über den Tresen gleiten ließ – ganz so, wie er es sich wohl aus Italo-Western mit über den Tresen gleitenden Whiskeygläsern abgeschaut hatte.

Wir, das Management von stompology.org, finden diesen „Archie-Song“ durchaus gelungen – und haben beim Editieren dieses Artikels unter dem Schreibtisch mit den Füßen mitgewippt.

Aber bildet Euch selbst eine Meinung.

Audio zum Song Alle Hunde heißen Hier von Archie Ancora & His Motorboats

Alle Hunde heißen Hier – by Archie Ancora & His Motorboats

Ja, und ich bin ein Mann mit Verstand,
und die Welt erklärt sich mir meistens nach ein paar Glas Bier.
Doch da ist eine Sache, die ich nicht kapier’:
Geh’ ich durch den Park, heißen alle Hunde „Hier!“.

All, all, alle Hunde heißen Hier. DoWab!
Arbeitshunde, Hütehunde – und der Dackel sowieso.
Und fehlt dir mal ein Kuscheltier,
dann rufst du einfach: „Hier, hier, hier!“

All, all, alle Hunde heißen Hier. DoWab!
Dowaben-de-de-dediden – Dowaben,
Dowaben-de-de-dediden – Dowaben-Did!
Und brauch ich mal ein Kuscheltier,
dann ruf ich einfach: „Hier, hier, hier!“


All, all, alle Hunde heißen Hier.

Go, go, go everybody! Go, go, go everybody!

Und so laufen sie nun durch den Park
und tun dabei meist ganz brav.
In München heißt der Dackel „Hier“,
in Paris … hab kein Wörterbuch.
Ach, egal – alle Hunde heißen „Hier!“

All, all, alle Hunde heißen Hier.


Dowaben-de-de-dediden – Dowaben,
Dowaben-de-de-dediden – Dowaben-Did!
Dowaben-de-de-dediden – Dowaben,
Dowaben-de-de-dediden – Dowaben-Did!

Christian W. Eggers – 4. Oktober 2025 -christian@stompology.org (letzte Aktualisierung dieses Artikels am 5. Oktober 2025)